Du hast vielleicht schon mal von der VG Wort gehört, ohne genau zu wissen, was das eigentlich ist.
Keine Sorge, das ist gar nicht so kompliziert, wie es klingt. In diesem Artikel klären wir, was die VG Wort macht, wer sich dort anmelden sollte und vor allem: Wie bekommst du Geld von denen?
Was ist die VG Wort?
Die Verwertungsgesellschaft Wort (kurz: VG Wort) ist so etwas wie der Onkel aus Amerika aller Autor:innen, Journalist:innen und Textschaffenden. Sie sorgt für Geldsegen, den man gerne mal im Alltag aus den Augen verliert. Und zwar geht es hierbei um Kohle, die du für die Nutzung deiner Werke bekommst – und zwar auch dann, wenn diese ohne direkte Vergütung genutzt werden.
Aber Moment mal, wie soll das funktionieren?
Ganz einfach: Die VG Wort erhebt Gelder aus sogenannten Zweitrechten. Das sind zum Beispiel:
• Kopien von Büchern oder Artikeln (z. B. in Bibliotheken oder Bildungseinrichtungen)
• Digitale Nutzungen, wie das Lesen deiner Artikel online
• Verwendung in Funk und Fernsehen
Diese Gelder werden dann gesammelt und unter den berechtigten Urheber:innen verteilt.
Wer kann sich bei der VG Wort anmelden?
Die VG Wort ist offen für viele verschiedene Schreiberlinge, aber es gibt einige wichtige Voraussetzungen:
• Autor:innen von Büchern (Sachbuch, Roman, Fachliteratur etc.)
• Journalist:innen, die regelmäßig Artikel veröffentlichen
• Blogger:innen, wenn ihre Beiträge oft gelesen werden und bestimmte Zugriffszahlen erreichen
• Wissenschaftler:innen, die Fachartikel veröffentlichen
• Drehbuchautor:innen, deren Werke im Fernsehen ausgestrahlt werden
Kurz gesagt: Jede:r, der oder die Texte erstellt und diese veröffentlicht (egal ob gedruckt oder digital), kann sich anmelden.
Wenn du Social Media Posts schreibst, kurze Blogartikel, Briefe an deine Verwandtschaft oder ein illustriertes Tagebuch - nein, das interessiert niemanden bei VG Wort.
Wie meldet man sich bei der VG Wort an?
Die Anmeldung bei der VG Wort ist unkompliziert und in wenigen Schritten erledigt:
1. Besuche die Website der VG Wort und erstelle ein Benutzerkonto im Portal T.O.M. (das steht für „Texte Online Melden“).
2. Fülle die Anmeldedaten aus. Dazu gehören grundlegende Infos wie Name, Adresse und Steuerdaten.
3. Vertragsunterlagen einreichen. Du musst einen Wahrnehmungsvertrag mit der VG Wort abschließen. Das erlaubt ihnen, deine Zweitrechte zu verwalten und Geld für dich einzutreiben.
4. Nach der Bestätigung kannst du loslegen. Du bekommst Zugang zum Portal und kannst dort deine Werke melden (beachte: es gibt festgelegte Daten zu denen die verschiedenen Werke gemeldet werden müssen, damit sie bei der nächsten Ausschüttung berücksichtigt werden).
Wer kann Zahlungen erwarten?
Jetzt zum spannendsten Teil: Wer bekommt wie viel?
1. Print-Autor:innen
Hast du ein Buch oder einen Artikel veröffentlicht? Super! Die VG Wort verteilt Gelder, die durch Kopiervergütungen (z. B. in Bibliotheken) anfallen. Die Höhe hängt davon ab, wie oft dein Werk genutzt wird.
2. Online-Texter:innen und Blogger:innen
Wenn du Artikel oder Blogposts schreibst, die oft gelesen werden, kannst du Meldungen über das Zählpixel-System der VG Wort machen. Dabei wird ein unsichtbares Zählpixel in deinen Text integriert, das die Zugriffszahlen misst. Sobald ein bestimmter Schwellenwert erreicht ist, bist du auszahlungsberechtigt.
Wichtig: Für Online-Texte musst du mindestens 1.500 Aufrufe im Jahr nachweisen, um Geld zu erhalten.
3. Journalist:innen und Wissenschaftler:innen
Auch hier gilt: Wer viel veröffentlicht, kann mit einer jährlichen Ausschüttung rechnen, basierend auf der Anzahl und der Art der Publikationen.
4. TV- und Radio-Autor:innen
Wenn dein Drehbuch oder Text für eine Sendung genutzt wurde, bekommst du ebenfalls eine Vergütung. Hier greift die VG Wort auf Daten aus der Rundfunknutzung zurück. Und das kann sich über Jahre auszahlen, wenn Sendungen wieder und wieder ausgestrahlt werden.
Wie hoch sind die Zahlungen?
Die Beträge variieren stark, je nachdem, wie häufig und wo deine Werke genutzt werden.
Für einen Online-Artikel kannst du beispielsweise mit einigen hundert Euro rechnen, wenn dieser gut performt hat.
Bei Büchern und wissenschaftlichen Artikeln hängt die Vergütung von der Art der Publikation und ihrer Verbreitung ab.
Wer, wie ich, jahrelang für TV-Formate schreibt, die in andere Länder verkauft werden, morgens, mittags, abends auf verschiedenen Kanälen ausgestrahlt werden in der hundertsten und tausendsten Wiederholung, kann schon mal ein Extra-Weihnachtsgeld mitnehmen. Danke, liebe TV-Junkies.
Es lohnt sich also, regelmäßig deine Werke zu melden.
Aber Achtung: Die VG-Wort-Ausschüttungen sind einkommensteuerpflichtig. Du musst sie also eigenständig in deiner Steuererklärung angeben.
Warum solltest du dich anmelden?
Hier die Kurzfassung, warum eine Anmeldung bei der VG Wort ein absolutes Muss ist:
• Zusätzliche Einnahmequelle: Du verdienst an Werken, die du ohnehin schon veröffentlicht hast.
• Einmaliger Aufwand, jährlicher Nutzen: Die Anmeldung und Werkmeldung sind schnell erledigt, die Zahlungen kommen jährlich - teilweise sogar zweimal im Jahr.
• Schutz deiner Rechte: Die VG Wort sorgt dafür, dass du fair vergütet wirst – auch wenn du davon nichts mitbekommst.
Fazit: Hol dir, was dir zusteht!
Wenn du als Autor:in, Journalist:in oder Blogger:in Texte veröffentlichst, bietet die VG Wort eine tolle Möglichkeit, passives Einkommen zu generieren.
Es ist Geld, das dir zusteht – du musst es nur abholen. Also, worauf wartest du? Meld dich an und lass die VG Wort für dich arbeiten. Du hast es dir verdient!
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