Selbstzweifel – typischer Virus bei Autorinnen.
Symptomatik: Dauerbeschallung im Kopf, beispielsweise mit diesen Sätzen: Ist das gut genug? Das will doch keiner lesen! Was bilde ich mir ein? Ich habe keine Idee.
Die Wahrheit ist, Selbstzweifel sind keine individuelle Krankheit oder Störung in deinem Selbstbewusstsein. Sie gehören zum kreativen Prozess wie der Notizzettel zum Schreibtisch.
Doch was wäre, wenn du sie einfach in positive Energie umwandeln könntest, statt dich von ihr schikanieren zu lassen?
Hier sind ein paar Tipps, wie du genau das schaffst.
Woran du Selbstzweifel erkennst
Der erste Schritt besteht darin, deine Zweifel überhaupt zu bemerken.
Oft treiben sie sich unterschwellig herum und halten dich vom Schreiben ab, ohne dass du merkst, was da gerade passiert: die gehst zum Kühlschrank, du verwirfst die kleinsten Einfälle, bevor sie sich entfalten können, du schimpfst mit dir.
Stop! Mach dir bewusst: Selbstzweifel sind ein Teil des kreativen Prozesses. Das klingt vielleicht paradox, aber es ist ein Zeichen, dass du dich herausforderst, dass dir deine Geschichte wichtig ist. Sie bedeuten nicht, dass du versagst – im Gegenteil. Du hast genug Leidenschaft für dein Projekt, um dir über dessen Qualität Gedanken zu machen.
Also anstatt die Zweifel zu bekämpfen, sag ihnen: „Schön, dass ihr da seid. Jetzt schauen wir mal, wie wir weiterkommen.“
Es geht um die Story, nicht um dich!
Selbstzweifel führen oft dazu, dass wir uns auf unser eigenes Ego konzentrieren – Bin ich gut genug? Werde ich wieder scheitern? – statt auf das, was wirklich zählt: die Geschichte.
Schiebe das Ego zur Seite und richte deinen Fokus auf deine Figuren, dein Plot und deine Welt.
Deine Aufgabe ist es nicht, den besten Roman der Welt zu schreiben. Deine Aufgabe ist es, diese Geschichte so gut wie möglich zu erzählen.
Frage dich also nicht: Ist das gut genug?, sondern: Was will die Geschichte erzählen?
Wenn du dich auf den kreativen Fluss konzentrierst, statt auf die Angst, etwas falsch zu machen, treten die Zweifel oft in den Hintergrund.
Selbstzweifel als Werkzeug
Selbstzweifel sind nicht per se schlecht. Sie können dir helfen, Dinge zu hinterfragen, neue Wege zu gehen und deine Geschichte zu verbessern – wenn du sie richtig einsetzt. Betrachte deine Zweifel nicht als Feind, sondern als Partner beim Überarbeiten.
Solltest du dich bei solchen Gedanken erwischen: Dieser Dialog ist schlecht! Dann reagiere darauf mit einer interessierten Frage: Was stört mich daran? Kann ich ihn lebendiger machen? Erzählt er, was die Figur wirklich sagen will?
Die Zweifel werden so zu einem Werkzeug, um das Beste aus deinem Text herauszuholen, statt ihn zu blockieren.
Bonus Hack: Schreib zuerst und zweifle später
Es ist ein klassischer Tipp, aber er funktioniert: Erlaube dir erst mal alles aufzuschreiben. Die Rohfassung darf chaotisch, unvollständig und voller Lücken sein – das ist völlig okay. Setze dir feste Schreibzeiten oder Wortziele, und sorge dafür, dass du erst mal nur den kreativen Fluss spürst. Danach kannst du den inneren Kritiker aktivieren und an der Feinabstimmung arbeiten.
Selbstzweifel können deine Schreibmotivation zerschlagen, wenn sie zu früh ins Spiel kommen. Lass sie nicht schon in der Rohfassung das Steuer übernehmen. Die Zeit für Feinarbeit kommt später – jetzt zählt erst mal, dass du die Geschichte aufs Papier bringst.
Fazit: Treibstoff Selbstzweifel - einmal volltanken, bitte!
Selbstzweifel sind nicht das Hindernis, sie sind ein Teil des kreativen Prozesses.
Akzeptiere, dass sie dazugehören, aber lasse dich nicht von ihnen bestimmen.
Fokussiere dich auf deine Geschichte, nicht auf deine Bedenken, und nutze Zweifel konstruktiv, um deine Story zu verfeinern.
Schreib mit Herz und Leidenschaft – der Rest kommt von selbst!
Also: Lass die Zweifel murmeln und verwandle sie in kraftvolle Energie für deine besten Geschichten!
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